Katze hat Blut im Stuhl

Blut ist – egal, wo es auftritt – in der Regel ein Alarmsignal. Entdecken Sie Blut im Stuhl Ihrer Katze, gilt dieser Grundsatz genauso: Blut sollte nicht im Kot einer Katze auftauchen und ist daher immer als Warnzeichen für eine mögliche Verletzung oder Erkrankung im Verdauungstrakt oder an anderer Stelle zu deuten. Eine schnelle und gründliche Untersuchung beim Tierarzt ist unerlässlich, um die Diagnose zu stellen und Ihre Samtpfote adäquat zu behandeln. Erfahren Sie hier, wie Sie Blut im Stuhl Ihrer Katze erkennen, welche Ursachen infrage kommen und wie die jeweilige Behandlung erfolgt.

Erscheinungsformen von Blut im Stuhl

Je nachdem, wo das Blut im Körper austritt, bevor es in den Verdauungstrakt gelangt, kann Blut im Kot Ihrer Katze unterschiedlich in Erscheinung treten. In den meisten Fällen sind rote oder schwarze Verfärbungen im Kot ein deutliches Anzeichen von Blut im Stuhl.

Rotes Blut im Stuhl (Hämatochezie)

Hell- bis dunkelrote Flecken im Kot Ihrer Katze deuten auf eine Verletzung im unteren Verdauungstrakt Ihrer Katze – zum Beispiel im Dünndarm oder Dickdarm – hin. Denn: Aufgrund der zeitlichen Nähe zur Ausscheidung behält das Blut in der Regel seine charakteristische rote Färbung. Für das Blut können somit Verletzungen und Erkrankungen des Darms wie unter anderem bakterielle Infekte, Parasiten wie Würmer oder Giardien, Probleme mit der Ernährung und Verdauung oder auch eine Tumorerkrankung verantwortlich sein.
Ist dem Kot sehr frisches und noch flüssiges Blut beigemengt oder tritt auch unabhängig vom Stuhlgang Blut am After auf, liegt bei Ihrer Katze unter Umständen auch eine Verletzung oder Erkrankung im Analbereich vor.

Schwarzer Stuhl (Meläna)

Sehr dunkler bis schwarz gefärbter, teerartiger Stuhl ist ein Anzeichen für Blut, das aus dem oberen Verdauungstrakt stammt – zum Beispiel aus der Speiseröhre oder dem Magen. Durch den Kontakt des Bluts mit der Magensäure und zahlreichen Bakterien im Magen-Darm-Trakt erhält der Kot eine schwarze Färbung. Oft erscheint er auch glänzend und riecht sehr unangenehm. Ursächlich können wiederum Verletzungen oder Krankheiten im Bereich des Magens und anderer innerer Organe sein. Mitunter können allerdings auch bestimmte Medikamente, die zum Beispiel Aktivkohle enthalten, oder Futter, dem viel Fleisch, Blut und Eisen beigemengt ist, eine schwarze Färbung des Katzenkots verursachen. Eine Untersuchung zur Abklärung der Ursachen beim Tierarzt ist in jedem Fall ratsam.

Okkultes Blut im Stuhl

Okkultes Blut im Stuhl ist solches, das für den Betrachter mit bloßem Auge nicht erkennbar ist. Es tritt ebenfalls im Zusammenhang mit Krankheiten oder Verletzungen im Magen-Darm-Trakt auf. In diesem Fall ist es für Sie als Katzenbesitzer schwierig, das Problem zu erkennen. Daher sollten Sie den Stuhlgang Ihrer Samtpfote immer im Auge behalten und bei Unregelmäßigkeiten aufmerksam werden. Diese können zum Beispiel eine Veränderung des Geruchs, der Konsistenz oder der Häufigkeit des Kotabsatzes umfassen.
Wie oft Katzen üblicherweise die Katzentoilette nutzen und was gesunden Kot ausmacht, können Sie auch in unserem Artikel zum häufigen Kotabsatz bei Katzen nachlesen. Aufgrund des meist lange unentdeckten Blutverlusts kann es bei okkultem Blut im Stuhl auch zu allgemeiner Schwäche und gefährlicher Blutarmut kommen. Regelmäßige Check-up-Untersuchungen beim Tierarzt inklusive Kotprobe sind daher sehr wichtig.
Um Blut im Stuhl oder andere gesundheitliche Probleme im Verdauungstrakt Ihrer Katze frühzeitig zu erkennen, sollten Sie darüber hinaus folgende häufig auftretende Begleitsymptome kennen.

Symptome bei Problemen im Magen-Darm-Trakt

Je nach Ursache und Stärke der Blutungen tritt Blut im Stuhl Ihrer Katze häufig mit weiteren Begleitsymptomen auf, die Ihnen und dem Tierarzt die Diagnose erleichtern können. Zu typischen Symptomen zählen beispielsweise:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Schmerzen
  • Mit Schmerzen einhergehend: Berührungsempfindlichkeit, Rückzugsverhalten, Aggressivität
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Schwäche und Müdigkeit bis hin zur Apathie
  • Verstopfung

Liegt Blut im Stuhl aufgrund einer Verletzung oder Entzündung der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt vor, ist meist die gesamte Verdauung beeinträchtigt. Deshalb ist Durchfall ein typisches Begleitsymptom von Blut im Stuhl. Ist der Kot breiig, wässrig oder schleimig, sind dies Anzeichen für Durchfall. Auch bei einer geringfügigen Veränderung der Konsistenz des Katzenkots kann es sich bereits um Durchfall handeln. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zum Symptom Durchfall.
Leidet Ihr Stubentiger darüber hinaus oder stattdessen unter Erbrechen, Schmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und starker Müdigkeit sollten Sie neben einem sofortigen Besuch des Tierarztes auch den Kot Ihrer Katze im Blick behalten und auf Blut untersuchen lassen. Setzt Ihre Katze nur noch selten und unter großer Anstrengung Kot ab, könnte auch eine Verstopfung vorliegen – bei dieser können wiederum Gefäße platzen, was dann ebenfalls Blut im Stuhl zur Folge haben kann.

Ursachen für Blut im Stuhl von Katzen

Da Blut im Stuhl auf verschiedenartige Auslöser entlang des gesamten Verdauungstrakts zurückzuführen sein kann, kommt letztlich eine ganze Reihe von potenziellen Ursachen infrage.

Verletzung

Eine innere Verletzung in Maul, Speiseröhre, Magen, Darm oder After einer Katze kann dafür sorgen, dass mit dem Kot auch rotes oder schwarzes Blut ausgeschieden wird. Die Verletzung kann unter anderem von einem scharfkantigen Objekt herrühren, das die Samtpfote mit dem Futter oder aus Neugier verschluckt hat. Hat sich der Fremdkörper im Körper des Tiers verkantet, kann unter Umständen eine OP zur Entfernung nötig werden.
Auch ein stumpfes Trauma durch einen Revierkampf, Sturz oder Unfall kann im oder abseits des Verdauungstrakts für innere Blutungen sorgen und Blut im Stuhl verursachen. Beobachten Sie Ihre Katze stets genau und werden Sie bei Anzeichen für Verletzungen und große Schmerzen hellhörig.

Vergiftung

Innere Blutungen können auch von einer starken Vergiftung herrühren, beispielsweise durch Rattengift. Neben Blut im Stuhl treten bei einer Vergiftung häufig auch Durchfall, Erbrechen, Apathie und vermehrtes Speicheln auf. Suchen Sie im Verdachtsfall umgehend einen Tierarzt auf und halten Sie giftige Stoffe so gut wie möglich von Ihrer Katze fern.

Erkrankung des Magen-Darm-Trakts

Zahlreiche Krankheiten und Infekte können im Magen-Darm-Trakt für eine Entzündung der Schleimhäute und damit einhergehende Blutungen sorgen. Infrage kommen beispielsweise:

  • Magen-Darm-Infekte
  • Polypen im Darm
  • Tumorerkrankungen
  • Chronische Darmentzündungen (z. B. Colitis)

Kennzeichen dieser Erkrankungen sind meist Durchfall, Erbrechen, Schmerzen und ein sich allgemein verschlechternder Gesundheitszustand.

Entzündungen am After

Auch Entzündungen am After am Ende des Darms können Blut im Stuhl verursachen. Hierzu zählen zum Beispiel eine Analdrüsenentzündung (auch Analbeutelentzündung genannt) oder Hämorrhoiden. Bei Letzteren sind im fortgeschrittenen Stadium auffällige Knoten außerhalb des Afters zu entdecken. Beide Erkrankungen gehen oft mit Berührungsempfindlichkeit, Juckreiz, Schmerzen beim Stuhlgang, Rötungen am After und einem vermehrten Belecken des Analbereichs einher. Eine typische Verhaltensweise betroffener Katzen ist zudem das sogenannte „Schlittenfahren“: Dabei zieht sich die Katze mit ihren Vorderpfoten vorwärts und rutscht mit ihrem Gesäß auf dem Boden hin und her – dies kann für die Katze sehr schmerzhaft sein und weitere Wunden und Blutungen verursachen. Manche Katzen vermeiden dagegen das Sitzen und die Belastung ihres Gesäßes komplett – auch hier sollten Sie aufmerksam sein.

Befall mit Parasiten

Blut im Stuhl Ihrer Katze ist gegebenenfalls auch auf Parasiten wie Giardien oder Würmer zurückzuführen. Diese befallen nämlich die Schleimhäute in Magen und Darm und verursachen Blutungen. Von Giardien oder Würmern betroffene Katzen leiden häufig unter blutigem Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, stumpfem Fell und Müdigkeit. Mitunter können Sie im Stuhl oder im Erbrochenem des Tiers auch Teile von Würmern entdecken und wissen so direkt, was Ihrer Samtpfote fehlt. Regelmäßiges Entwurmen Ihrer Katze hilft, einen Befall mit Parasiten einzudämmen und schlimmere Folgen zu verhindern.

Futtermittelunverträglichkeit oder -allergie

Blut im Stuhl einer Katze kann unter Umständen auch das Symptom einer Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit sein. Meist treten dabei Durchfall und Erbrechen auf – bei einer Überreaktion des Verdauungstrakts kann es dabei auch zu einer Blutbeimengung kommen. Wie Sie eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit erkennen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema.

Blutungen in Nase und Maul

Nicht zuletzt kann eine Blutung weit entfernt vom Darm Blut im Stuhl zur Folge haben. Entzündungen in Maul und Nase, Tumore oder Verletzungen aufgrund von Fremdkörpern oder Stößen können Blutungen in Nase und Maul verursachen. Schluckt Ihre Katze einen Teil dieses Bluts herunter, färbt dieses den Kot letztendlich schwarz. So ist das Blut im Stuhl auch ein hilfreiches Warnzeichen: Untersuchen Sie daher immer auch das Maul und die Atemwege Ihrer Katze und prüfen Sie, ob dort alles in Ordnung ist. Hat Ihre Katze nur einen kleinen Unfall mit vorübergehendem Nasenbluten gehabt, ist dies meist kein Grund zur langfristigen Sorge. Eine Entzündung im Maul oder ein Infekt der Atemwege sollten dagegen nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Blut im Urin

Entdecken Sie Blut an den Hinterlassenschaften Ihrer Katze in der Katzentoilette, liegt der Schluss nahe, dass es sich um Blut im Stuhl handelt. Bei einer eindeutigen roten oder schwarzen Verfärbung steht das Symptom außer Frage. Ziehen Sie jedoch auch die Möglichkeit in Betracht, dass es sich beim Blut in der Katzentoilette um Blut aus dem Urin handeln könnte. Blut im Urin kann ein deutliches Alarmsignal für Blasenentzündungen, Harnsteine oder Niereninsuffizienz sein. Aber auch Tumorerkrankungen, Vergiftungen oder andere Auslöser können Blut im Urin zur Folge haben. Die begleitenden Symptome ähneln denen, die auch bei Blut im Stuhl häufig hinzukommen: Es können je nach Ursache unter anderem Durchfall, Erbrechen, Schmerzen, Abmagerung und Fieber auftreten. Auch Unsauberkeit und Schmerzen oder Probleme beim Wasserlassen gehen mitunter mit Blut im Urin einher.

Behandlung von Blut im Stuhl

Unabhängig davon, ob es sich um Blut im Stuhl oder im Urin Ihrer Katze handelt: Entdecken Sie Blut in der Katzentoilette, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen. Die große Zahl und Ernsthaftigkeit der infrage kommenden Ursachen macht eine schnelle und professionelle Behandlung zur obersten Priorität. Zur erfolgreichen Behandlung von Blut im Stuhl muss zunächst die genaue Ursache festgestellt werden. Um die Diagnose zu stellen, untersucht der Tierarzt Ihre Samtpfote eingehend: Eine Kotprobe kann dazu wertvolle Informationen liefern – nehmen Sie daher, wenn möglich, direkt beim ersten Tierarztbesuch eine Kotprobe mit. Auch Blut- und Urinproben sowie Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen können dem Tierarzt bei seiner Diagnose helfen. Liegt der Verdacht auf eine Erkrankung des Darms nahe, führt der Arzt möglicherweise auch eine Endoskopie durch.
Die Behandlung erfolgt dann abgestimmt auf die jeweilige Ursache mit speziellen Medikamenten oder zum Beispiel einer Wurmkur. Liegt eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit vor, kann eine Futterumstellung auf hypoallergenes Diätfutter helfen.

Spezielles Futter kann auch im Falle von Harnsteinen oder Nierenproblemen unterstützend wirken. Wird eine Operation nötig und hat Ihre Samtpfote viel Gewicht verloren, können Sie sie nach erfolgreicher Behandlung anschließend in Absprache mit dem Tierarzt mit einer Aufbaukur aufpäppeln.
Bei Magen-Darm-Beschwerden ist es wichtig, dass die Verdauung Ihrer Katze nicht noch mehr belastet wird und sie gleichzeitig genügend Nährstoffe zu sich nimmt. Dazu haben wir bei KATTOVIT mit unserem Gastro-Sortiment leicht verdauliche Schonkost entwickelt, die Ihre Katze bei Durchfall und Verdauungsproblemen mit wertvollen Elektrolyten versorgt.

FAQ – häufige Fragen

Blut im Stuhl bei Katzen bedeutet, dass im Körper des Tiers eine Verletzung vorliegt. Diese kann vom Maul über den Magen und andere innere Organe bis hin zum Darm und After überall im Körper verortet und auf verschiedene Krankheiten oder Unfälle als Ursache zurückzuführen sein. Bei Blut im Stuhl sollten Sie nicht zögern, sondern unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann Ihre Katze eingehend untersuchen und die Ursache für das Blut im Stuhl ausfindig machen. Egal, ob der Auslöser ein Magen-Darm-Infekt, eine Entzündung, Krebs oder eine Verletzung aufgrund eines Fremdkörpers ist – eine Katze mit Blut im Stuhl sollte schnellstmöglich behandelt werden, damit sie nicht zu viel Blut verliert und der Auslöser keine schlimmeren Folgen verursacht.

Wenn Ihre Katze blutet, ist es zunächst wichtig, den Ursprung des Bluts ausfindig zu machen: Handelt es sich um eine äußere oder innere Blutung? Bei einer äußeren Verletzung sollten Sie versuchen, die Blutung mit einem sauberen Tuch zu stillen und bestmöglich zu verarzten. Anschließend sollten Sie Ihre Katze sofort zu einem Tierarzt bringen. Das gilt auch bei einer inneren Verletzung: Bei Blut in Maul oder Stuhl sowie auch bei anderen Symptomen, die auf innere Blutungen hindeuten, sollte sofort ein Tierarzt herbeigezogen werden. Bei großem Blutverlust droht eine Anämie (Blutarmut), die schnell lebensgefährlich werden kann. Versuchen Sie, Ihre Katze zu beruhigen und den Stress so gering wie möglich zu halten, und überlassen Sie die Diagnose und Behandlung den Experten der Tierarztpraxis.