Appetitlosigkeit bei Katzen

Verweigert Ihre Fellnase das Essen, kann das viele Ursachen haben. Nicht immer steckt eine Krankheit dahinter, auch äußere Umstände können Ihrer Katze den Appetit verderben. Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen Appetitlosigkeit bei Katzen haben kann, wie Sie Ihrem Haustier selbst helfen können und wann Sie zum Tierarzt gehen sollten.

Ursachen, weshalb Ihre Katze nicht frisst

Da Katzen sehr still leiden, ist es für ihre Besitzer oft schwierig, zu erkennen, ob und vor allem weshalb es dem Tier schlecht geht. Deshalb ist es wichtig, das Tier aufmerksam zu beobachten und bei Verhaltensänderungen nach den Auslösern zu suchen.

Insbesondere bei Appetitlosigkeit – auch Inappetenz genannt – sollten Sie sich Ihre Katze genauer ansehen. Frisst Ihre Katze länger als 24 Stunden nicht, können Organe beschädigt werden. Das bedeutet, selbst wenn die Ursache nicht gravierend erscheint, kann der Nährstoffmangel des Tiers zu einer verminderten Vitalität und Folgekrankheiten führen.

Um der Ursache auf den Grund zu gehen, können Sie häufig nach dem Ausschlussprinzip verfahren. Auch zusätzliche Symptome weisen darauf hin, was Ihrer Katze den Appetit verdirbt.

Infektionskrankheiten und Parasiten

Wie wir Menschen können auch Katzen von Infektionskrankheiten betroffen sein. Dabei kann es sich um eine eher harmlose Erkältung handeln oder aber um eine Viruserkrankung wie FIP (Feline infektiöse Peritonitis). Da sowohl viele Viruserkrankungen als auch eine Erkältung zu Beginn mit ähnlichen Symptomen wie Fieber, Schnupfen, Apathie und Appetitlosigkeit einhergehen, sollten Sie beim Verdacht einer Krankheit einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann feststellen, ob es einer medikamentösen Behandlung bedarf oder Ihre Fellnase sich in Ruhe auskurieren muss.

Parasiten können der Katze ebenfalls auf den Verdauungstrakt schlagen und somit für Appetitlosigkeit sorgen. Leidet das Tier an einem Wurmbefall, kann neben der Inappetenz auch Erbrechen, ein aufgeblähter Bauch oder ein stumpfes Fell auftreten. Ziehen Sie in diesem Fall zur Entwurmung einen Tierarzt zurate. Würmer lassen sich auch mit einer regelmäßigen Wurmkur vorbeugen.

Erkrankungen und Verletzungen im Maul- sowie Rachenbereich

Zahnschmerzen und Entzündungen am Zahnfleisch können eine weitere Ursache dafür sein, dass Ihre Katze nicht mehr frisst. Meist lassen sich die Tiere von ihrem Besitzer nicht ins Maul schauen, allerdings deutet beispielsweise ein dauerhaft streng riechender Atem auf Zahnprobleme hin.

Verletzungen im Maul- und Rachenraum sorgen für Schmerzen beim Fressen. Beobachten Sie Ihre Katze bei der Nahrungsaufnahme. Zuckt sie beim Kauen zusammen? Fällt ihr das Futter aus dem Maul oder faucht sie sogar den Napf an? In diesen Fällen hat Ihr Tier vermutlich Schmerzen und kann deshalb keine Nahrung aufnehmen. Sollte ein fauler Zahn die Ursache sein, so kann dieser vom Tierarzt entfernt werden. Auch größere Verletzungen müssen untersucht und entsprechend behandelt werden.

Angst und Stress

Sie sind gerade umgezogen, haben Familienzuwachs oder einen zweiten Vierbeiner bekommen und Ihre Katze lässt den Napf links liegen? Hier verursacht Stress die Appetitlosigkeit. Katzen sind Gewohnheitstiere und reagieren sehr sensibel auf neue Lebensumstände. Frisst Ihr Stubentiger nach solch einer Veränderung weniger als gewöhnlich, nehmen Sie sich viel Zeit, um mit ihm zu spielen oder zu schmusen. So erkennt er, dass er in Sicherheit ist.

Trauer kann ebenfalls ein Auslöser für Inappetenz sein. Verstirbt beispielsweise eine andere Katze, die mit im Haushalt gelebt hat, kann Ihr Tier darauf mit Stress reagieren. Ein zusätzliches Tier, etwa ein großer Hund, macht Ihrer Katze möglicherweise Angst. Die Reaktion darauf ist ebenfalls häufig Appetitlosigkeit.

Trächtigkeit und die Geburt von Kitten tragen teilweise auch dazu bei, dass die Mutterkatze weniger oder gar nichts frisst. Vor allem einen Tag vor der Geburt frisst sie nur wenig bis gar nichts und trinkt sehr viel. Tritt das Verhalten während der Trächtigkeit häufiger auf, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Trächtige Katzen benötigen viel Energie und daher auch ausreichend Futter.

Organische Erkrankungen

Neben vielen harmloseren Ursachen für die Appetitlosigkeit Ihrer Katze können auch organische Erkrankungen der Grund für die Futterverweigerung sein. Häufig tritt die Inappetenz dann mit weiteren Symptomen wie Erbrechen, Schlappheit und Schmerzen auf.

Beobachten Sie hier auch den Stuhlgang des Tiers: Andauernde Durchfälle oder wässriger Stuhlgang deuten oft auf eine Erkrankung hin, die vom Tierarzt untersucht werden sollte. Zu den möglichen Erkrankungen zählen Entzündungen in der Magenschleimhaut oder der Bauchspeicheldrüse, Verstimmungen im Magen, aber auch Tumore oder Stoffwechselstörungen.

Sollten bereits Krankheiten bekannt sein, können auch die zur Behandlung verwendeten Medikamente auf den Magen schlagen und für verminderten Appetit sorgen. Fragen Sie in diesem Fall beim Arzt nach Alternativen.

Eine Britisch Kurzhaar im Portrait.

Freiläufer

Nicht immer ist die Ursache der Appetitlosigkeit eine Erkrankung oder Stress. Vor allem Freigänger schlagen sich gerne mal den Bauch in der Nachbarschaft voll. Bemerken Sie also eine Veränderung des Fressverhaltens, Ihre Katze zeigt ansonsten jedoch keine Symptome, fragen Sie in der umliegenden Nachbarschaft, ob jemand das Tier hin und wieder mit Leckerlis oder anderen Naschereien füttert. Sollte dem so sein, weisen Sie ihre Nachbarn darauf hin, das Tier nur in Absprache zu füttern. So können Sie auch bei Unverträglichkeiten vermeiden, dass Ihrer Katze etwas Falsches gefüttert wird.  

Nach weiteren Futterquellen sollten Sie sich jedoch nicht nur bei Freigängern umsehen. Auch Kinder lassen gerne mal etwas unter den Tisch fallen oder füttern das Tier zwischendurch mit Leckerlis. Klären Sie also auch bei Hauskatzen ab, ob Fütterungen außerhalb der gewohnten Mahlzeiten stattfinden.

Verbringt ihr Stubentiger viel Zeit draußen, ist es schwierig, Dinge wie den Stuhlgang oder eventuelles Erbrechen zu kontrollieren. Hat das Tier allerdings etwas Giftiges oder Verdorbenes gefressen, können weitere Symptome wie Apathie, vermehrter Speichelfluss oder auch Orientierungslosigkeit auf eine Vergiftung hindeuten. Suchen Sie in diesem Fall umgehend einen Tierarzt auf.

Auch in der eigenen Wohnung können Vergiftungsgefahren für Katzen lauern. Achten Sie darauf, dass Ihre Zimmerpflanzen ungiftig sind und dass Sie keine Nahrungsmittel oder auch Putzmittel offen herumliegen lassen, die schädlich für die Katze sein können.

Alter

Ältere Katzen sind weniger aktiv und haben daher auch einen geringeren Energiebedarf. War Ihre Fellnase also stets ein guter Fresser, begnügt sich im hohen Alter aber nur mit kleinen Portionen, ist das meist nicht ungewöhnlich. Zudem wird das Fressen zunehmend anstrengender. Bemerken Sie jedoch einen verstärkten Durst, kann dies auf eine altersbedingte chronische Nierenschwäche hindeuten. In diesem Fall sollte der Tierarzt die Nierenwerte überprüfen.

Ganz allgemein funktionieren die Organe bei alten Katzen nicht mehr einwandfrei. Vor allem der Stoffwechsel wird zum Lebensabend hin träge. Abfallstoffe können nicht mehr so schnell abgebaut werden und reizen Schleimhäute sowie Verdauungstrakt. Das wiederum führt bei vielen Tieren zu Appetitverlust.

Zudem nimmt das Riechvermögen im Alter ab. Da Katzen bei Futter mehr nach Geruch statt nach Geschmack gehen, kann das bisher verwendete Futter mit der Zeit unattraktiv wirken. Ihre Katze riecht das Aroma schlichtweg nicht mehr so gut wie zuvor.

Für eine angepasste Nährstoffzufuhr im Alter bietet sich zudem eine Nahrungsumstellung auf Futter an, das speziell auf die Bedürfnisse älterer Katzen ausgerichtet ist.  

Unverträglichkeiten und mangelnde Futterqualität

Das Futter selbst kann auch Ursache dafür sein, dass Ihre Katze nicht mehr frisst. Manche Katzen reagieren allergisch oder nahrungssensibel auf gewisse Inhaltsstoffe. Häufig treten Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Proteinquellen auf. Verträgt Ihre Katze zum Beispiel die Proteinquelle in Putenfleisch nicht, kann ein Wechsel zu Rindfleisch hilfreich sein.

Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Tier an einer Allergie oder Nahrungsunverträglichkeit leidet, lassen Sie die Katze untersuchen und sich beraten. Oft genügt bereits eine Nahrungsumstellung auf hypersensitives Futter.

Da Katzen nach ihrem Geruchssinn entscheiden, ob ihr Futter genießbar ist, reagieren sie besonders sensibel auf mangelnde Futterqualität. Ist das Katzenfutter falsch gelagert, verschlechtert sich die Qualität. Das merkt Ihre Fellnase schnell am Geruch. Insbesondere verdorbenes Futter wird Ihre Katze meiden. Gerade in den Sommermonaten sollten Sie darauf achten, dass das Futter nicht zu lange in der Hitze steht. Oft haben Katzen an heißen Tagen weniger Hunger und lassen ihr Futter stehen.

Haben Katzen mal etwas Schlechtes gegessen und daraus resultierend Übelkeit oder Durchfälle erlitten, kann es sein, dass sie sich die Appetitlosigkeit anlernen. Sie verbinden das Fressen dann mit etwas Negativem. Der Grund dafür ist ein Schutzmechanismus, der das Tier davon abhalten soll, sich durch schlechte Nahrung in Gefahr zu bringen. Zeigen Sie hier viel Geduld und bringen Sie Ihrem Stubentiger wieder bei, dass das Fressen etwas Schönes und Gutes ist, beispielsweise, indem Sie die Katze aus der Hand füttern.

Wählerische Katzen

Manchmal rührt die vermeintliche Appetitlosigkeit schlichtweg von der Laune der Katze selbst. Eventuell passt ihr die Konsistenz oder der Geruch nicht, vielleicht ist sie auch nur gelangweilt von der Futterauswahl. Obwohl die meisten Katzen kein Freund von wechselnden Futtersorten sind, gibt es andere, die nicht ständig das Gleiche fressen wollen. Können Sie andere Ursachen für die Futterverweigerung ausschließen, probieren Sie anderes Futter aus und bringen Sie Abwechslung in den Speiseplan.

Appetit anregen

Liegt der Auslöser für die Appetitlosigkeit nicht an einer Krankheit oder Vergiftung, gibt es einige Möglichkeiten, wie Sie Ihrer Katze das Futter wieder schmackhaft machen können. Setzen Sie vor allem auf den Geruchssinn. Erwärmen Sie das Futter vorab etwas, das verstärkt das Aroma. Auch die Beigabe von Thunfisch fördert oft den Appetit. Der Fisch riecht sehr stark und wird gerne gegessen, vor allem von Katzen, deren Geruchssinn eingeschränkt ist.

Für eine ansprechendere Konsistenz helfen sogenannte Liquid Snacks, die als Soße über das Futter gegeben werden. Abwechslung bringt auch das Mischen von Trockenfutter mit Nassfutter. Hat Ihr Tier Probleme mit den Zähnen, vermengen Sie etwas Wasser mit dem Trockenfutter, so wird es weicher.

Achten Sie darauf, dass Ihre Fellnase ein ruhiges Plätzchen zum Fressen hat. Gerade in stressigen Situationen sind Ruhe und Rückzugsort wichtig für das Tier. Bleiben Sie still, wenn die Katze frisst, um sie nicht abzulenken. Ein geregelter Tagesablauf kann auch helfen, Stress zu reduzieren. Schenken Sie Ihrem Liebling außerdem viel Aufmerksamkeit für die psychische Harmonie.

Der Futterplatz sowie der Napf selbst sollten stets sauber sein. Katzen sind sehr reinliche Tiere. Das Katzenklo direkt neben dem Napf mag platzsparend sein, wirkt auf die Katze allerdings eher abschreckend. Servieren Sie zudem das Futter besser auf einem flachen Teller als in einer Schüssel. Stoßen die sensiblen Schnurrhaare ständig an den Schüsselrand, kann die Katze das als störend empfinden.

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FAQ – häufige Fragen

Verweigert Ihre Katze vollständig die Futteraufnahme, sollten Sie nicht länger als 24 Stunden warten, bis Sie einen Tierarzt aufsuchen. Treten parallel Symptome wie Orientierungslosigkeit, vermehrter Speichelfluss und Apathie auf, konsultieren Sie den Arzt schnellstmöglich, da es sich um eine Vergiftung handeln kann.

Die Ursachen für Appetitverlust bei Katzen sind vielfältig. Tritt die Futterverweigerung plötzlich auf, kann dies ein Anzeichen auf verdorbenes oder vergiftetes Futter sein. Hierbei treten in der Regel Begleitsymptome wie Erbrechen, Durchfall oder Apathie auf. Frisst Ihr Stubentiger nur weniger, können psychische Faktoren wie Stress oder Angst Auslöser sein. In jedem Fall sollten Sie das Tier gut beobachten und bei unverändertem Verhalten einen Tierarzt zurate ziehen.